Konferenz 45 Jahre 'Kleine Strafrechtsreform' (23.-24.06.2016)
Keynote: RKL-Kuratoriumsmitglied Elisabeth Holzleithner; Podiumsdiskussion im Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts für Strafsachen Wien mit RKL-Präsident Helmut Graupner
Die Tagung hat zum Ziel, historische Aspekte der Strafverfolgung wegen "gleichgeschlechtlicher Unzucht" (§ 129 Ib des Strafgesetzes von 1852), deren Nachwirken bis in die Gegenwart und die diesbezügliche Erinnerungskultur zu untersuchen. Im Blick sind dabei sowohl der Vergleich mit internationalen Entwicklungen, die in ihren Einflüssen auf die österreichische Gesellschaft und insbesondere auf das Rechtssystem untersucht werden sollen, als auch gegenwärtige gesellschaftliche Debatten zur weiteren (rechtlichen) Gleichstellung von LSBTI (lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und intersexuelle Personen). Eingebettet wird die Diskussion in die übergeordnete Frage nach Kontinuitäten im Umgang mit sogenannten Minderheiten im 20. Jahrhundert, den Möglichkeiten gesellschaftlicher Intervention sowie der Rolle sozialer Bewegungen. Dabei soll neben historischen und juristischen Perspektivierungen einem breiten Spektrum wissenschaftlicher Annäherungen Raum gegeben werden, um umfassend einen bedeutenden Aspekt der Rechts-, Geschlechter- und Sexualitätsgeschichte im 20. Jahrhundert zu beleuchten.
Eintritt frei.